Arthroskopische Schulterchirurgie
Beschwerden und Funktionseinschränkungen am Schultergelenk sind weit verbreitet und bedürfen einer sorgfältigen Untersuchung in unserer Praxis. Hierzu gehört die gezielte Untersuchung des Schultergelenkes sowie benachbarter Gelenke wie z.B die Halswirbelsäule.
Die Diagnostik umfasst die körperliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen, eine Ultraschalluntersuchung und ggf. eine Kernspintomograhie sowie
ggf. eine diagnostische Lokalanästhesie.
Erst nach Diagnosestellung kann eine differenzierte Therapie erstellt werden.
Konservative Therapie
· Infiltrationen subakromional und intraartikulär
· Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Osteopathie
· Medikamentös mit Antiphlogistika wie z.B.Iboprofen, Diclofenac
· Extrakorporale Stoßwellentherapie bei Verkalkungen
· Akupunktur
· Muskelaufbautraining
Rotatorenmanschette und die Therapie von Folgeerkrankungen
Die Rotatorenmanschette ist eine Gruppe aus 4 Muskeln, die die Schulter in allen uns bekannten Freiheitsgraden bewegt. Liegt ein Riss vor, kann die Bewegung und vor allem die Kraft dauerhaft eingeschränkt sein. Risse können entweder akut im Rahmen eines Unfalles auftreten oder degenerativ, d.h. im Rahmen des normalen Verschleißes. Es gibt vielfältige Rissformen. Wichtig ist , dass man rechtzeitig zur Behandlung kommt, ehe der Riss größer wird und so eine operative Versorgung schwieriger wird. Bei uns wird die Sehnenrefixation arthroskopisch, d.h. über eine Gelenkspiegelung, durchgeführt. Dafür sind in der Regel nicht mehr als 3 kleine Schnitte (je 1 cm) nötig.
Sind Teile der Rotatorenmanschette irreversibel geschädigt, kann es zu einer Dementierung des Schultergelenkes mit konsekutiver Entwicklung einer Arthrose kommen. Um dem entgegenzuwirken, hat sich in den letzten Jahren ein Verfahren etabliert, welches wir ebenfalls anwenden:
Subakromialer Abstandshalter (Inspace Ballon): Hier wird ein mit Wasser gefüllter Ballon zwischen den Oberarmkopf sowie das Schulterdach arthroskopisch eingebracht und so eine Beübung der restlichen Muskulatur ermöglicht.
Impingementsyndrom
Unter einem subakromialen Engpasssyndrom versteht man eine Verschmälerung des Raumes zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Die Ursache kann funktionell sein, z.B. durch ein verdicktes Band, oder mechanisch sein, z.B. durch einen Sporn. In der Folge kommt es zu einem Einklemmen der Rotatorenmanschette beim Armheben, was als sehr schmerzhaft empfunden werden kann. Nach Ausschöpfen der konservativen Möglichkeiten kann durch eine schnelle Operation große Linderung erreicht werden. Durch eine Gelenkspiegelung wird der Raum wieder vergrößert.
Schultersteife
Unter einer primären Schultersteife (adhäsiven Kapsulitis) versteht man eine im mittleren Lebensalter, mehrheitlich bei Frauen ( 10:1), auftretende Entzündung der Schultergelenkkapsel unklarer Genese, die zu einer Kapselschrumpfung und somit zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung der Schulter führt. Die Patienten haben v.a. nachts Schmerzen und können den Arm nicht drehen oder über die Horizontale heben. Meist ist der Leidensdruck sehr hoch. Hier hilft oft ein kleiner arthroskopischer Eingriff in Form einer Kapselspaltung , die das Gelenk befreit.
Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
Hier kommt es zu einer Verkalkung am Sehnenansatz der Rotatorenmanschette . Ursache ist eine Minderdurchblutung der Sehnen am Ansatz des Knochens. Dies führt zu akuten Schmerzsyndromen mit der Unfähigkeit , den Arm zu bewegen bis hin zu chronischen, v.a. nächtlichen Schmerzen. Der Kalk kann grundsätzlich abgebaut werden durch den Körper. Allerdings kann dies sehr lange dauern, sodass auch hier oft ein hoher Leidensdruck der Patienten besteht. Durch eine kleine arthroskopische Operation lässt sich der Kalk leicht entfernen.
Stabilisierung des Schulter- und des Schultereckgelenkes
Durch Unfälle können sowohl das Schultergelenk selbst als auch das Schultereckgelenk - also die Verbindung zwischen Schulterdach und Schlüsselbein - ausrenken. Dabei kommt es häufig zu einer Zerreißung der Gelenkstabilisierenden Strukturen. Neben einer physiotherapeutischen Behandlung ist vor allem bei höhergradigen Instabilitäten sowie jungen, sportlichen Patienten zu einer Stabilisierung zu raten. Dies kann sowohl bei der Schulterstabilisierung als auch bei der Schultereckgelenkstabilisierung arthroskopisch erfolgen.