Ellenbogen- und Handchirurgie
Erkrankungen an Hand und Ellenbogen sind häufig Folge einer chronischen Überlastung, aber auch oft betroffen im Rahmen von Grunderkrankungen wie rheumatoider Arthritis. Das primäre Behandlungskonzept ist daher eine intensive konservative Therapie mit physiotherapeutischer Beübung, Bandagen, korrekter Medikamenteneinstellung sowie nicht operativer Maßnahmen (z.B.Stoßwellen-Therapie oder Injektionen). Nach Ausschöpfen dieser Maßnahmen kann allerdings manchmal eine Operation nötig werden.
Epicondylitis humeri radialis et ulnaris
Die Epicondylitis beschreibt eine chronische Entzündung der Muskeln an ihrem Ursprung, dem Epocondylus. Man spricht von einem Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri radialis), wenn der Ursprung der Unterarmstrecksehnen betroffen ist, und von einem Golferellenbogen (Epicondylitis humeri ulnaris), wenn der Ursprung der Unterarmbeugesehnen betroffen. Durch verschiedene minimal invasive Operationstechniken lassen sich die Beschwerden lindern:
1. OP nach Hohmann/Wilhelm: Hier werden die Sehnen am Ursprung teilweise durchtrennt sowie ein Teil des Epicondylus verödet und damit die Schmerzweiterleitung unterbrochen.
2. OP nach Nirschl: Hier werden die Sehnen am Ursprung inzidiert und der darunter liegende Knochen mehrfach leicht aufgebohrt. Danach erfolgte die Refixation der Sehnen am Ursprung. Durch das Aufbohren sollen Zellen aus dem Blut des Knochens die Sehneneinheilung fördern.
Karpaltunnelsyndrom
Der Karpaltunnel befindet sich an der beugeseitigen Handwurzel und beschreibt einen Tunnel, durch den Beugesehnen des Unterarmes und der Nervus medianus zur Hohlhang laufen. Kommt es, z.B. durch eine chronische Entzündung, zu einer Volumenzunahme des Tunnels, kann der Nerv und im Verlauf auch die Sehnen beschädigt werden mit schwerwiegenden Folgen. Eine kleine Operation kann hier Entlastung und somit Beschwerdefreiheit bringen. Dabei wird das Karpaltunneldach (Retinaculum flexorum) gespalten und so wieder mehr Platz für die Strukturen geschaffen.
Schnellender Finger (Tendovaginitis stenosans)
Durch chronische Überbelastung kann es zu Verknotungen im Bereich des Beugesehne und somit zu Blockierungen der Finger kommen. Wird diese Blockierung überwunden, schnellt der Finger vor (daher schnellender Finger). Diese Pathologie kann behoben werden, indem man das Ringband spaltet.