Konservative Therapie

Die konservative Therapie ist vor allem Domäne der niedergelassenen Orthopäden. Wir betreuen und begleiten Ihre Sportverletzungen sowie chronische Erkrankungen. Im Fokus steht dabei, durch gezielte konservative Maßnahmen unnötige Operationen zu vermeiden. Dabei können wir auf ein großes Portfolio zurückgreifen.

Orthobiologische Therapie bei Arthrose
Die Arthrose in den Gelenken ist eine der häufigsten Krankheiten der Welt. Im Laufe des Lebens werden die Beschwerden immer größer, sodass im Laufe der Zeit ein künstlicher Gelenkersatz nötig werden kann.

Durch die orthobiologische Therapie kann man die Geschwindigkeit des Knorpelabbaus reduzieren, den Entzündungsschmerz hemmen und somit den Zeitpunkt eines operativen Gelenksersatzes hinauszögern oder sogar verhindern. Die orthobiologische Therapie entfaltet ihre größte Wirksamkeit bei mittelschweren Arthrosen. 
Sie beinhaltet 2 Formen der Stammzelltherapie: 
1. ACP (autologes conditioniertes Plasma)
2. SVF (Stroma vaskuläre Fraktion)

ACP: Bei der AcP Methode wird von dem Patienten Blut entnommen und das darin enthaltene Blutplasma vom Rest des Blutes getrennt. Es kommt zu einer Anreicherung von Thrombozyten (Blutplättchen) und Wachstumsfaktoren. Dieses plättchenreiche Plasma (ACP) ist ein körpereigener biologischer Wirkstoff mit entzündungshemmender und somit schmerzreduzierender Wirkung. Die körpereigene Heilung wird dadurch entscheidend unterstützt. 
3 Behandlungstermine sind in der Regel notwendig. Pro Woche erfolgt 1 Injektion in das entsprechende Gelenk. Nach der Blutentnahme erfolgt die ca. 5-minütige Zentrifugation und anschließend die Injektion in das entsprechende Gelenk, meistens in Kombination mit Hyaluronsäure .

Die Kosten werden von den meisten privaten Krankenkassen , teilweise mit ärztlicher Begründung, übernommen. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich nicht an den Kosten.


SVF:

Die Stroma vaskuläre Fraktion (SVF) unterliegt denselben Prinzipien beziehungsweise Wirkmechanismen wie die der ACP Methode, sie ist nur wesentlich effektiver beziehungsweise potenter.

Die SVF enthält hoch konzentriert mesenchymale Stammzellen, die den Knorpelabbau hemmen und die Entzündungsreaktion effektiv unterdrücken.

Die Indikation zu beiden Therapieverfahren stellt der behandelnde Arzt zusammen mit dem Patienten. Die SVF Behandlung verläuft ambulant. Unter lokaler Betäubung wird etwas Fettgewebe, ca. 30-60 ml , aus dem Bauch entnommen. Das entnommene Gewebe wird aufbereitet und in Kombination mit AcP aus dem Eigenblut in das entsprechende Gelenk injiziert. Der gesamte Vorgang dauert ca. 1,5 Stunden. Meistens wird nur eine SVF Behandlung durchgeführt. 
Die Dauer der Wirksamkeit beider Verfahren ist individuell verschieden. Sie ist abhängig vom Schweregrad der Arthrose, von der körperlichen Aktivität und vom Körpergewicht. Durch regelmäßiges Auffrischen mit AcP lässt sich die Wirksamkeit der SVF verlängern.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht. Die privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise. Die Kosten bei der SVF belaufen sich auf ca. 2200 € pro Gelenk.

Chirotherapie, Kryotherapie, Kinesiotaping
Durch Chirotherapie lassen sich schmerzhafte Funktionsstörungen wie Blockierungen durch einfache Handgriffe wieder lösen. Unterstützt kann dies durch Wärme- oder Kältetherapie (Kryotherapie) sowie Kinesiotaping. 

Stoßwellentherapie
Dies ist eine nicht-invasive Behandlungsmöglichkeit, bei dem elektromagnetische Wellen tief in das Gewebe abgegeben werden. Durch den sogenannten piezoelektrischen Effekt wird dieser mechanische Reiz in den Zellen zu biomechanischen Prozessen umgewandelt. Dadurch werden körpereigene Reparaturmechanismen in Gang gesetzt, die die Durchblutung erhöhen sowie die Heilungsprozesse verstärken. Häufigen und vielversprechenden Einsatz findet diese Therapie vor allem bei Kalkschultern, chronischen Reizzuständen (Schleimbeutelentzündungen, Epicodylitis), Fersensporn, Achillessehnenbeschwerden sowie Pseudarthrosen. 
Die Stoßwellentherapie ist leider keine Kassenleistung, wir bieten sie aber als Extraleistung (analog GOÄ 1800) an. Die privaten Krankenkassen übernehmen diese Leistung in der Regel.

Rheumatologie
Durch die Verbesserung der Medikamente ist die Rheumatologie heute nicht mehr geprägt von Gelenkersatzoperationen, sondern von einer multimodalen Therapie. Begleitend zu Ihrem Rheumatologen können wir unterstützend die Gelenkfunktionen im Rahmen einer dezidierten konservativen Therapie erhalten. Auch bei einem ersten Verdacht auf eine rheumatologische Erkrankung helfen wir Ihnen gerne weiter.