Fußchirurgie

Unsere Füße tragen uns das Leben lang. Umso wichtiger ist es, Erkrankungen des Fußes vorzubeugen und im Ernstfall korrekt zu behandeln. Wir bieten eine Bandbreite an konservativen Präventionsmaßnahmen sowie operativen Verfahren an, um Ihnen das Gehen wieder leicht zu machen. 

Hallux valgus
Der Hallux valgus (Ballenzeh) gehört zu den häufigsten Fehlstellung des Fußes und beschreibt das Abweichen der Großzehe ab dem Grundgelenk hin zu den anderen Zehen. Dadurch können neben dem Aspekt der kosmetischen Fehlstellung vor allem Beschwerden durch Druckstellen und im Rahmen einer Fehlbelastung auftreten. Zu Beginn greifen konservative Maßnahmen zur Therapie wie z.B. die richtige Schuhwahl oder eine Orthesenversorgung. Im Verlauf kann allerdings eine operative Korrektur notwendig werden. Dazu stehen uns vor allem 2 Verfahren zur Verfügung:

1. Lapidus Arthrodese: 
Dabei handelt es sich um eine Versteifung des ersten Tarsometatarsalgelenkes, die mithilfe einer Platte sowie mehreren Schrauben durchgeführt wird und vor allem bei einem fortgeschrittenem Hallux valgus infrage kommt. Das Abrollverhalten  des Fußes ändert sich nach einer Lapidus Arthrodese nicht. Um eine sichere Arthrodese zu gewährleisten ist es notwendig , sechs Wochen lang postoperativ einen speziellen Schuh zu tragen. In diesem Schuh ist eine Vollbelastung aber möglich.

2. Chevron Osteotomie:
Dabei handelt es sich um ein Korrekturverfahren des leichten bis mittelgradigen Hallux valgus. Durch eine V – förmige Osteotomie des ersten Mittelfußknochens und eine Verschiebung dieses Mittelfußköpfchens nach außen kann eine Korrektur des Hallux  valgus erzielt werden. Das Mittelfußköpfchen wird mit einer Schraube fixiert. Die Nachbehandlung erfolgt durch das sechswöchige Tragen eines Vorfußentlastungsschuh.

Hallux rigidus
Der Hallux rigidus gehört zu den zweithäufigsten Erkrankungen der Großzehe und beschreibt eine durch Verschleiß (Arthrose) auftretende schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Großzehe. Durch konsekutive Fehlbelastung kann es außerdem zu Schmerzen, Entzündungen oder gar Stressfrakturen des restlichen Fußes kommen. Auch hier kann zunächst mit konservativen Therapiemaßnahmen gearbeitet werden, es kann aber im Verlauf nötig sein, eine Operation durchzuführen. Hierbei gibt es vor allem 3 verschiedene Möglichkeiten:

1. Verkürzungsosteotomie: Diese Technik wird bei einer moderaten Arthrose eingesetzt und beschreibt die geringe Verkürzung des ersten Mittelfußstrahls, wodurch eine Schmerzfreiheit erzielt wird bei gleichzeitig noch bestehender Beweglichkeit.

2. Cartiva: Hierbei handelt es sich um ein knorpelähnliches Oberflächenersatzimplantat, welches ebenfalls bei einer moderaten Arthrose eingesetzt werden kann.

3. Versteifung: Bei einer ausgeprägten Arthrose bleibt die Versteifung als letzte Option.

Hammerzehen/Krallenzehen
Hammer- und Krallenzehen sind häufig vergesellschaftet mit einem Hallux rigidus und führen durch die Zehenfehlstellung vor allem zu schmerzhaften Druckstellen. Hier stehen nach Ausreizen der konservativen Therapie vor allem 2 Operationsverfahren zur Wahl:

1. Osteotomie nach Weil: Dabei wird eine schräge Osteotomie im Bereich des Köpfchens des Mittelfußknochens (Metatarsale) durchgeführt, sodass eine Korrektur durchgeführt werden kann. Danach erfolgt die Fixierung mittels Schraube. Kombiniert wird diese Operation häufig mit einem Beugesehnentransfer.

2. Osteotomie nach Hohmann: Hier wird das vordere Gelenk der Zehe reseziert und mit einem Draht fixiert. Dadurch kommt es zu einer Versteifung. Der Draht kann nach 4-6 Wochen entfernt werden.